Montag, 1. Dezember 2008

die erste anwesenheit

bericht über die erste anwesenheit in küblis im rahmen des projekts "14 Räume für die Kunst"

aufgrund einer hartnäckigen viral-bakteriellen infektion hatte ich meine schon lange vorher geplante anwesenheit in küblis auf november 2008 verschieben müssen. aber auch dieser nicht mehr verschiebbare aufenthalt war noch durch die selbe nicht überwundene krankheit spürbar beeinträchtigt.
mein projekt als schriftsteller im rahmen der aktion besteht in einer intensiven begehung des ortes küblis, im festschreiben meiner eindrücke, aber auch in einer präsentation meines schriftstellerischen werks im rahmen der gegenwärtigen österreichischen literatur und in einer darstellung des einflusses anderer europäischer kulturräume - vor allem des italienischen - auf mein leben und mein schreiben.
bei diesem aufenthalt - es war nicht mein erster in küblis, da ich schon im vorjahr im rahmen der aktion "ospiti" einige tage dort verbracht hatte - war für mich nicht die geografische erkundung des orts im vordergrund als vielmehr eine erste vorstellung meiner person als literat. dementsprechend hatte ich eine lesung geplant, die aus einem vortrag über "das österreichische" in der österreichischen literatur bestand, aus einer präsentation des triestiner dichters virgilio giotti (sein leben, beispiele aus seinem werk im triestiner dialekt, übersetzt von mir), die mir auch gelegenheit gab, mich als übersetzer aus dem italienischen vorzustellen, und aus dem vortrag einer anzahl von gedichten aus meinem buch "strophen einer ehe". die veranstaltung fand am 2.tag meiner anwesenheit im gemeindezentrum von küblis statt. abgesehen von den veranstaltern - peter trachsel, der leiterin der bibliothek, ihrer assistentin und des zuständigen für kultur in der gemeinde - waren, trotz der effizient platzierten ankündigungen in zeitungen und auf plakaten im ort nur 4 zuhörer awesend.
am 3. tag meiner anwesenheit hatte ich ein workshop mit 10-11-jährigen in der schule von küblis geplant. das thema war "leben mit dem tier". ich hatte ca. 15 seiten texte von mir, gedichte, kurze prosastücke, geraume zeit vorher an den zuständigen lehrer für eine gezielte vorbereitung geschickt. eine solche hatte anscheinend, ohne böse absicht, nicht stattgefunden. die kinder wurden in meiner gegenwart zum ersten mal mit den noch schnell fotokopierten texten konfrontiert. ich las die texte zweimal vor, erklärte einiges dazu, ermunterte die kinder schließlich, selber etwas zu schreiben... im anschluss daran schrieben die kinder gefügig über ihre erlebnisse, ihr leben mit tieren. der kontakt mit den zum teil interessierten, im allgemeinen sehr offenen schülern war durchaus erfreulich. die von mir angeregte vorbereitung hätte sich aber sicher günstig auf ein ergebnis einer solchen ersten konfrontation eines nicht-schweizer autors mit den schulkindern ausgewirkt.
am vierten tag reiste ich, noch immer mit verstopfter nase - die schweizer bergluft hatte, entgegen allen voraussagen, kein wunder gewirkt - wieder ab.
ich danke meinen gastgebern, herrn dr.andrè müller und ruth ehbets für ihre, mir schon bekannte, so selbstverständlich freundliche gastfreundschaft.
ich danke der gemeinde küblis für die prompte und grosszügige honorierung meines beitrags zu dem faszinierenden projekt peter trachsels.
ich danke peter trachsel dafür, dass ich bei diesem projekt dabei sein darf.
die erfahrung aus diesem aufenthalt in küblis : meine kommenden beiträge zu diesem projekt dürfen auf keinen fall nur unter einem rein literarischen aspekt gestaltet werden.mein nächstes projekt ist die soziologisch literarische aufarbeitung des themas : "fremdsein in küblis".

hans raimund.

Donnerstag, 6. November 2008

die Lesung

Hans Raimund erklärt den Prättigauern das Österreichische in der deutschsprachigen Literatur.



Um beim nächsten Besuch von Hans Raimund mitreden zu können wird das eine oder andere Buch nach Hause getragen.

Am 6.11. ist Hans bei den 5. und 6. Klässlern zu Gast um ihnen das Dichten näher zu bringen.

Dienstag, 24. Juni 2008

Agenda

Foto: Marietta Kobald


03. bis 07.november 2008 könnt Ihr mir zum 2. Mal in Küblis begegnen, z.B bei der Lesung in der Bibliothek (5.November 20.15 uhr) oder an einen Lyrik Workshop in der Schule...

Mittwoch, 11. Juni 2008

der Künstler




Hans Raimund






seine Gastgeber
Ruth und André Müller Ehbets
CH- 7240 Küblis









LE PIETON DE KÜBLIS

der beitrag zum projekt besteht in einem ERGEHEN des raumes des schweizer dorfs KÜBLIS, mehrere jahre hindurch zu verschiedenen zeiten des jahres, mit dem ziel der ERFAHRUNG des raumes, die in einer literarischen BESCHREIBUNG DES DORFS eingang finden soll.

es soll also durch den teilnehmer eine idelle LANDNAHME stattfinden :
Bis heute sind für mich die Erkundung, Entdeckung und Inbesitznahme eines Lebensbereichs mit dem GEHEN verbunden. Ich muß mir das "Land" ergehen, um es zu erfahren. Fahrend, im Auto oder auch auf dem Rad, erfahre ich nicht genug. "A passo d'uomo" ist für meine Wahrnehmungsfähigkeiten die einzige Art, eine Stadt- oder Landschaft kennenzulernen, um sie schließlich zu kennen. (aus: Hans Raimund : Das Raue in mir. Aufsätze zur Literatur und Autobiografisches. St.Pölten 2001)

Der Teilnehmer ist aber nicht nur bereit, sich auf diese "Landnahme" eines (ihm seltsamerweise bis vor kurzer Zeit völlig unbekannten) schweizer landschaftsraums einzulassen, sondern er hat auch die absicht, kulturräume, die ihm angestammt sind, wie Wien, oder im Laufe eines Lebens ERGEHEND erworben wurden, wie das Burgenland oder die Region um die italienische Stadt Triest, den menschen des zu erfahrenden raums, also von KÜBLIS, durch seine befristetete, aber regelmäßige anwesenheit am ort in gesprächen, lesungen, vorträgen, workshops etc. vorzustellen und näherzubringen.

die erste derartige anwesenheit des österreichischen autors ist im oktober, im herbst 2008, geplant.