Samstag, 11. Dezember 2010

2011: Nicht das Verlorene betrauern sondern das Anwesende erkennen

Auch 2011 werden Hans Raimund und seine Frau Franziska in Küblis tätig sein.


BEGEHUNG EINES DORFES
(Mai 2011)

Begehung des Dorfes KÜBLIS mit der Absicht, eine von einem Ortsfremden unternommene Beschreibung der Ortschaft in sieben Arbeitstagen durchzuführen. Im Mittelpunkt des Interesses des Projekts stehen nicht die Menschen, die diesen Ort beleben, sondern die landschaftlichen und zivilisatorischen Gegebenheiten und das, was die Menschen, seit jeher Landschaft zu Kulturlandschaft umgestaltend, aus diesen Gegebenheiten gemacht haben, bzw. vorhaben zu machen. Die in der Begehung gesammelten lokalen Besonderheiten (u.a. Architektur etc.) sollen literarisch und fotografisch in einer zusammenschauenden Publikation dokumentiert werden.

Freitag, 10. September 2010

Martin Walch in Küblis


Sein Blick schweift in die Höhe... und bald zieht es ihn weiter bei seiner Arbeit am Film über das Prättigau.




Freitag, 6. August 2010

der Film von Martin Walch hat die Mitte erreicht

der prättigauer Wandersmann Martin Walch ist auf dem Weg zum Film über das Prättigau am 8. Juli in Küblis angelangt.

Sonntag, 21. März 2010

fremd sein in Küblis mit Hans Raimund




Hans Raimund während der Lesung


vom 14.-20. März arbeitete Hans Raimund am Projekt fremd sein in Küblis bei dem er Gespräche mit einem Amerikaner, einer Finnin, 3 Brasilianerinnen, einer Österreicherin und einer Deutschen und einem Mazedonier führte. Im laufe des Jahres 2010 wird dazu eine Broschüre erscheinen.



Montag, 11. Januar 2010

bald ist es soweit


vom 15. - 20 märz 2010 ist der schriftsteller Hans Raimund wieder zu gast in küblis.

3.aufenthalt in küblis im rahmen der aktion "14 räume für die kunst". das projekt dieses aufenthalts hat den titel FREMDSEIN IN KÜBLIS. ich habe vor, mit mindestens 5 bewohnern (auch familien oder paare) von küblis, die dort nicht einheimisch sind, deren namen und adressen mir das gemeindeamt von küblis liebenswürdigerweise überlassen hat, gespräche zu führen über ihre herkunft, die motivation, sich in küblis in der schweiz anzusiedeln, über ihre gesellschaftliche und berufliche situation in dem "gast"-land, ihre zukunftspersprektiven, ihre persönliche befindlichkeit etc... die gespräche sollen - vorausgesetzt, die teilnehmer an dem projekt sind damit einverstanden - auf tonband aufgenommen werden und in einer noch zu bestimmenden form publiziert werden.

am freitag 19.märz gibt es eine öffentliche lesung auf dem markplatz mit dem titel:
IMMER NOCH GEDICHTE
ÖFFENTLICHES NACHDENKEN ÜBER DAS SCHREIBEN UND ÜBERSETZEN VON GEDICHTEN AN HAND VON LYRISCHEN TEXTEN IN MINDESTENS 4 SPRACHEN.


IMMER NOCH GEDICHTE oder : EINE LANZE FÜR DEN NIEDEREN TON
1995 fragte ich mich in einer in „Literatur und Kritik“ abgedruckten Selbstdarstellung : „Warum schreibe ich immer noch Gedichte (...)?“ Ich ließ damals die Frage unbeantwortet. Wenn ich mir heute, 15 Jahre später und noch immer Lyrik verfassend, wieder diese Frage stelle, antworte ich : ich schreibe immer noch Gedichte, weil, in meinen Augen, das lyrische Gedicht, in seiner Kompaktheit, Prägnanz und Präzision, in seiner bedingungslosen Bestimmung durch Sprache und Form die interessanteste, herausforderndste, reinste, die meinem, von der Musik geprägten ästhetischen Empfinden gemäßeste aller literarischen Gattungen ist. Das Gedicht ist für mich ein Sprach- und Form-Ereignis, ein intensives Ton-Erlebnis. Wovon das Gedicht „handelt“, steht für mich nicht im Vordergrund. Nichts ist mir fremder als eine realistische, Wirklichkeit simulierende Literatur, die durch das von ihr Dargestellte Kritik üben, unterhalten, belehren, Änderungen im Bewußtsein der Leser bewirken will usw., sich also, einem aufklärerischen Impuls folgend, als Träger einer (Heils-)Botschaft gebärdet. Das ist, scheint mir, eine Schöne Literatur, die ihre Herkunft vergessen hat, die nämlich aus dem schieren Spiel mit dem Werkzeug Sprache : ein Spiel, aus dem, wird es gut gespielt, der Ernst des formvollendeten Objekts aus Sprache wird, das in dem, der es verwendet, also im Leser, ein zwar vages, recht flüchtiges, aber beliebig wiederholbares Vergnügen, ja Entzücken oder gar Glück zu erzeugen vermag. Ich bin unfähig, Gedichte zu lesen (oder gar zu schreiben!), die vor allem das geistige Leben des Menschen, die Religion, die Esoterik, kurz alles, was das materiell Physische übersteigt, zum Gegenstand haben. Als einem, der in der Religion - welcher auch immer - einen der fatalen Grundirrtümer der Spezies Mensch zu erkennen glaubt, lehne ich jeden metaphysischen Anspruch jeglicher Kunstgattung, also auch der Lyrik, entschieden ab. Ich kann sowohl einer religiös phrasierten, als auch einer hoch und hehr tönenden „metaphysischen“ Lyrik über Abstrakta wie Gott, das Leben, den Tod, die Liebe, das Gute, das Böse etc. kaum etwas abgewinnen. (Umgekehrt können aber auch - so meine Erfahrung - Menschen mit religiöser, „metaphysischer“ Orientierung mit meinen Gedichten kaum etwas anfangen.) Die von mir bevorzugte Ausstattung der Gedicht-Welt ist das schlichte Physische, das alltäglich Gewöhnliche, in manchen Augen Banale, an dem für mich so viel Verwundbares und genügend Verwunderbares ist. Schlichtheit, Verhaltenheit, Zurücknahme des Individuellen usw. sind Eigenschaften des Texts, die anzustreben, meine ich, die Mühe lohnt. Allerdings : ein, der Lyrik im allgemeinen - auch der modernen Lyrik - fremdes Element, auf das ich beim Schreiben von Gedichten nicht verzichten möchte, wahrscheinlich, meinem Wesen gemäß, gar nicht verzichten kann, ist die Ironie.
(Nicht machbar, aber eine reizvolle Vorstellung : die Übertragung der von Schlichtheit und Natürlichkeit geprägten, jeder Gesuchtheit aus dem Weg gehenden ästhetischen Qualität einer frühen Symphonie oder eines Streichquartetts von Joseph Haydn auf einen literarischen Text.)